In unserer Artikelreihe „Klostermansfelder Gesichter - was macht eigentlich …“ möchten wir Ihnen Menschen vorstellen, die in Klostermansfeld wohnen oder arbeiten.
Heute sind wir zu Gast bei Christin Baumann, Leiterin der Kinder- und Jugendfeuerwehr Klostermansfeld.
Unsere Klostermansfelder Feuerwehr ist aus unserem Ort nicht wegzudenken. Neben den klassischen Aufgaben der Feuerwehr engagieren sich die Kameraden auch bei vielen anderen Themen. Frau Baumann, Sie kümmern sich speziell um die Nachwuchsarbeit der Feuerwehr. Wie sind Sie zur Feuerwehr gekommen und wie lange schon dabei?
Ich bin schon als Kind in meinem Heimatort in die Feuerwehr eingetreten und inzwischen 27 Jahre dabei. Die Feuerwehr-Gene wurden mir quasi in die Wiege gelegt. Mein Opa war in der Feuerwehr, mein Vati ist heute noch in der Feuerwehr, meine Geschwister waren lange Zeit in der Feuerwehr und natürlich habe ich darüber auch Interesse an der Feuerwehr gefunden. Und auch in meiner eigenen Familie gibt es inzwischen Feuerwehr –Nachwuchs. Mit meinem Umzug nach Klostermansfeld bin ich auch hier 2013 in die Feuerwehr eingetreten. Im Jahr 2014 war ich die erste Frau in Klostermansfeld, die sich zum Atemschutzgeräteträger qualifiziert hat. Dem schloß sich im gleichen Jahr die Qualifikation zur Gruppenführerin an. Im Jahr 2015 habe ich als Jugendfeuerwehrwartin die Ausbildung der Jugendfeuerwehr übernommen. Mit der Geburt meines Sohnes bin ich in der aktiven Ausbildung etwas in den Hintergrund getreten und habe die Leitung der Kinder- und Jugendfeuerwehr übernommen. Ich möchte die Feuerwehr nicht mehr missen.
Welche Aufgaben hat die Leiterin der Kinder- und Jugendfeuerwehr?
Ich organisiere und koordiniere alles was wir zur Ausbildung der Kinder- und Jugendfeuerwehr benötigen, sei es Fahrzeuge für Wettbewerbe, Ausrüstung, Bekleidung, Veranstaltungen u.v.m. Es ist ein spannender Mix aus Organisation, Computertätigkeit und Zusammenarbeit mit anderen Organisationen.
Viel Bürokratie oder nah am Nachwuchs?
Bürokratie im klassischen Sinne würde ich es nicht nennen, eher ein gewisser Organisations- und Dokumentationsaufwand, der aber unvermeidlich ist.
Wie schätzen Sie den Status unserer Feuerwehr hinsichtlich Nachwuchs ein? Gibt es Probleme bei der Nachwuchsgewinnung oder seid Ihr gut aufgestellt?
Nachwuchs kann man immer gebrauchen. Aktuell findet ein Übergang vieler Kinder von der Kinder- zur Jugendfeuerwehr statt, so daß wir in der Jugendfeuerwehr recht gut aufgestellt sind. In der Kinderfeuerwehr haben wir aktuell 7 Kinder, davon 3 Kinder die neu zu uns gekommen sind, worüber wir uns natürlich ganz besonders freuen. In der Kinderfeuerwehr kann man Mitglied werden wenn man 6 Jahre alt ist oder demnächst 6 Jahre alt wird und sich für die Feuerwehr interessiert. Die Mitgliedschaft in der Feuerwehr ist im Übrigen kostenfrei. Wer sich dafür interessiert kann uns gern zu unseren Übungsstunden besuchen.
Unsere Kinderfeuerwehr absolviert die Übungsstunden Mittwochs von 17:00 – 18:30 Uhr.
Die Jugendfeuerwehr für Kinder ab 10 Jahren absolviert die Übungsstunden Dienstags von 17:00 – 18:30 Uhr.
Was macht die Feuerwehr Klostermansfeld alles zur Nachwuchsgewinnung?
Neben Flyern und Aushängen in den Schaukästen werben wir auch aktiv um Nachwuchs z.B. durch Teilnahme an Veranstaltungen. Hier möchte ich als Beispiel das Grundschulfest nennen, Besuche in den Kitas, bei Vereinsfesten, Osterparty, Adventsmarkt usw. Unsere Jugendfeuerwehr unterstützt auch schon bei der Durchführung von Veranstaltungen, z.B. bei Auftritten des Gospelchores.
Sie sagten ja bereits dass Sie inzwischen vorrangig in der Organisation und Koordination der Kinder- und Jugendausbildung tätig sind. Wer unterstützt Sie bei der Ausbildung in der Kinder- und Jugendfeuerwehr?
Wir sind ein sechsköpfiges Betreuerteam. In der Jugendfeuerwehr haben wir mit Maik Angelstein einen ausgebildeten Jugendwart und mit Felix Walpurgis einen Betreuer.
In der Kinderfeuerwehr ist es ähnlich, hier haben wir mit David Stollberg einen ausgebildeten Kinderwart und mit Hanna Hartung eine Betreuerin.
Da wir in der Kinderfeuerwehr jetzt auch Mädchen haben ist es uns wichtig, daß unsere Jüngsten immer einen Ansprechpartner haben.
Zusätzlich unterstützt Felix Tretschok als „Springer“ wenn Kameraden durch Krankheit, Urlaub oder Schulungen nicht verfügbar sind. Ich übernehme die übergreifende Organisation und Koordination.
Welche Aktivitäten habt Ihr mit der Kinder- und Jugendfeuerwehr unternommen oder plant diese für die nächste Zukunft?
Unsere Jugendfeuerwehr nimmt regelmäßig am Leistungsmarsch teil. Dieser findet für die Jugendfeuerwehren einmal jährlich statt und wird vom Kreisfeuerwehrverband organisiert.
Daran nehmen viele Jugendfeuerwehren des Landkreises teil und messen sich in unterschiedlichen Disziplinen wie z.B. Leinenbeutel-Zielwurf, Schlauchkegeln, Knotenkunde und einem theoretischen Wissenstest.
Unsere Kinderfeuerwehr wird an einem Indoor-Kinderaktionstag teilnehmen. Dieser findet in einer Turnhalle statt. Auch hier wird spielerisch das bereits vorhandene Wissen geprüft und die Kinder können sich an verschiedenen Stationen als Team beweisen.
Am 3. Oktober führten wir mit der Kinder- und Jugendfeuerwehr ein weiteres Event durch, eine gemeinsame Übernachtung in der Feuerwehr.
Dies nutzte der Vorstand des Vereins zur Förderung der Feuerwehr Klostermansfeld e.V. gleich als Anlass, die bisherigen Leistungen der Kinder und Jugendlichen zu würdigen und für die Zukunft zu unterstützen.
Unsere Kinderfeuerwehr hat am 6. September in Mansfeld am Luther-Pokal der Feuerwehren teilgenommen und einen hervorragenden zweiten Platz belegt.
Ich habe mir das persönlich angesehen und war begeistert von der Leistung unserer Jüngsten.
Wo benötigt Ihr evtl. Unterstützung in Eurer Arbeit?
Wir bekommen Unterstützung aus mehreren Richtungen, sei es von der Wehrleitung, der Verbandsgemeinde, dem Förderverein und natürlich auch von den Eltern. Das ist rundherum eine sehr gute Zusammenarbeit. Die größte Unterstützung für unsere Arbeit sind tatsächlich neue Mitglieder für unsere Kinderfeuerwehr.
Wir sind sehr froh über unsere drei neuen Kinder in der Kinderfeuerwehr und möchten alle interessierten Kinder ermutigen, einfach unsere Übungsstunde zu besuchen. Vielleicht entdeckt Ihr ja Eure Begeisterung für die Feuerwehr.
Was macht die Leiterin der Kinder- und Jugendfeuerwehr in Ihrer Freizeit?
Mein Hobby war mal die Feuerwehr, heute ist es meine Berufung und die Feuerwehr meine zweite Familie. Wenn es tatsächlich mal ohne Feuerwehr geht, dann genieße ich den Urlaub mit meiner Familie.
Vielen Dank für das Interview!
