Mit der Pflichtfeuerwehr, welche bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bestand, begann man in der Gemeinde Klostermansfeld im Bereich des Brandschutzes tätig zu werden. Jeder männliche Einwohner vom 16. bis zum 50. Lebensjahr war somit verpflichtet, am Übungsdienst teilzunehmen und beim Löschen von Bränden mitzuwirken.
1885 wurde im Lokal des Fleischermeisters Probst die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Klostermansfeld beschlossen. Probst selbst übernahm ab dem 1. Januar 1886 die Leitung der Wehr. Innerhalb des ersten Jahres schlossen sich 48 Bürger ehrenamtlich der Freiwilligen Feuerwehr an.
Kupferschmiedemeister Wagner aus Mansfeld lieferte der Feuerwehr die erste Handspritze, welche zusammen mit einem Steigergerüst am 29. August 1886 eingeweiht wurde.
Durch die finanzielle Unterstützung der Feuerversicherungsgesellschaften konnte die Ausrüstung der jungen Wehr erweitert werden.
Zur Jahrhundertwende wurden die Wehrleute durch das sogenannte Feuerhorn zu ihren Einsätzen, die auch das Beseitigen von Schnee auf Schienen und Straßen, das Einbringen der Ernte oder das Errichten von Absperrungen umfassten, alarmiert.
Mit der Anschaffung einer mechanischen Leiter 1914 und einer Motorspritze 1939 konnte die Schlagkraft der Wehr weiter verbessert werden.
Seit 1967 verfügte die Freiwillige Feuerwehr Klostermansfeld über das Tanklöschfahrzeug TLF16/S4000. Da es eines der ersten Fahrzeuge mit großem Wassertank im Umkreis war, erhöhte sich auch die Zahl der Einsätze über die Dorfgrenze hinaus. Als Traditionsfahrzeug wird es bis heute von den Kameraden und Kameradinnen gepflegt und bewegt.
Der technische Fortschritt führte zu vielen weiteren Verbesserungen. So wurde beispielsweise das vorhandene Tanklöschfahrzeug durch ein zur damaligen Zeit moderneres Fahrzeug, das TLF16/W50, abgelöst. Diese Anschaffung machte aufgrund der Größe dieses Fahrzeuges einen Umbau des Gerätehauses, welches sich zwischenzeitlich am Schulplatz befand, erforderlich.
Auch um die Nachwuchsgewinnung kümmerte man sich. Mit der Gründung der Jugendfeuerwehr in den frühen 90er Jahren kann man bis heute regelmäßig Jugendliche mit Vollendung des 18. Lebensjahres in die Einsatzabteilung übergeben. Seit 2008 können auch die Kleinsten in der Abteilung der Kinderfeuerwehr mitwirken und werden dort spielerisch an die Feuerwehrarbeit herangeführt.
Durch die Nähe zu drei Bundesstraßen und das zunehmende Verkehrsaufkommen wurde 1995 ein hydraulisches Rettungsgerät zur Befreiung von Verletzten aus verunfallten Fahrzeugen angeschafft. Dieses wurde auf einem Barkas B1000, der bei Einsätzen als vorausfahrendes Fahrzeug diente, mit anderer notwendiger Ausrüstung untergebracht.
Aufgrund der Einwohnerzahl wurde die Freiwillige Feuerwehr Klostermansfeld zur Stützpunktfeuerwehr, welche über eine Mindestaus-rüstung verfügen musste. Deshalb wurde 1997 ein Löschfahrzeug LF8/6 angeschafft.
Zu dieser Zeit war die Fahrzeugtechnik der Wehr an 3 Standorten: in der Neuen Straße, am Schulplatz und in der Kirchstraße untergebracht. Dieser ungünstige Zustand wurde im Jahr 2000 mit der Fertigstellung und Einweihung des neuen Gerätehauses in der Kirchstraße abgestellt. Die gesamte Technik befindet sich nun zusammen mit modernen Schulungsräumen und Sanitäranlagen unter einem Dach.
2006 wurde das 120jährige Bestehen der Wehr gefeiert und ein hochmodernes Fahrzeug, das TLF24/50, angeschafft. Dieses verunglückte 2009 bei einem Feldbrand nahe Volkstedt. Der Personenschaden war glücklicherweise gering. Dieser Tag bleibt wohl allen in Erinnerung. Die Gemeinde Klostermansfeld übergab mit Unterstützung einer Spendenaktion der Sparkasse Mansfeld-Südharz und des Landkreises Mansfeld-Südharz eine Ersatzbeschaffung in Form des Tanklöschfahrzeuges TLF20/40SL.
Durch die Gründung der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund - Helbra ging die Aufgabe des Brandschutzes an diese über.
Mit der Beschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges im Jahr 2017 und eines Löschgruppenfahrzeuges LF10, welches für den seit 2013 dazugehörigen Standort in der Nachbargemeinde Benndorf angeschafft wurde, aber durch personelle Probleme nun von Klostermansfeld aus zu Einsätzen ausrückt, ist die technische Ausrüstung auf einem sehr guten und modernen Stand und kann somit an 365 Tagen rund um die Uhr durch die Kameraden und Kameradinnen besetzt werden.
Der Einsatzleitwagen 2 und ein Krad des Landkreises Mansfeld-Südharz sind außerdem in Klostermansfeld untergestellt. Diese Fahrzeuge werden von der Klostermansfelder Wehr zusätzlich eingesetzt und kommen bei Großschadenslagen im Landkreis und darüber hinaus zum Einsatz.
Mit dem 1998 gegründeten Verein zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Klostermansfeld besteht eine sehr gute Zusammenarbeit bei der Gestaltung von Höhepunkten, wie den Osterpartys, dem Maibaumsetzen, den Adventsmärkten und vielem mehr.
Im Jahr 2023 gehörten 42 Kameraden und Kameradinnen der Einsatzabteilung, 9 Jugendliche der Jugendfeuerwehr und 7 Jungen und Mädchen der Kinderfeuerwehr an.
2023 wurde die Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Klostermansfeld bei über 60 Einsätzen benötigt.
(Quelle: Festschrift 1050 Jahre Klostermansfeld)